Traditionell wird in der 88.Nacht (hachijuu-hachi-ya) nach dem Frühlingsbeginn (laut chinesischem Kalender der 4. Februar) offiziell mit der Teeernte begonnen. Dies entspricht also dem 2., 3. Mai. Der Zeitpunkt, wenn die vier neuen Blätter an der Spitze der Pflanze herauswachsen, ist das Zeichen für den genauen Beginn der Ernte. Die Wetterzustände sind sehr wichtig und sind oft für Verzögerungen verantwortlich.
Im Mai regnet es oft in der Uji-Region. Während dieser Zeit intensivieren sich Duft und Aroma der Teeblätter. Tee der nach einem Regen geerntet wird, besitzt ein besonders ausgeprägtes Aroma. Die Teebauern können den Tee nur an sonnigen Tagen pflücken, da mit Tropfen bedeckte Blätter die Qualität ruinieren. Ein solch minderwertiger Tee wird als 'Tsuyu-me' bezeichnet.
Ein erfahrener Teepflücker kommt auf eine Tagesausbeute von 6 bis 8kg frischer Teeblätter. Nach der Verarbeitung bleiben 18% des Gewichtes, also ca. 1,3kg. Die gepflückten Blätter werden noch am selben Tag verarbeitet, damit sie ihre Frische und den Geschmack nicht verlieren.
Frisch getrunken ist Shincha vorzüglich, jedoch kann man die luftdichten und wiederverschließbaren Tüten auch im Kühlschrank aufbewahren, und erst gegen Ende des Sommers trinken. Wie bei einem guten Wein ändert sich der Geschmack des Tees nach einiger Zeit.
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